Videoanalysen – ein Beispiel im medizinischen Bereich

Zeitstudien bei einer vergleichenden Untersuchung zur Wirtschaftlichkeit hygienischer Aufbereitungsalternativen am Beispiel von Hand- und Winkelstücken in einer kieferchirurgischen Praxis

Die Ausgangssituation

Die immer wiederkehrende Diskussion um mangelnde Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten in Deutschlands Krankenhäusern, u.a. bedingt durch Skandale um verunreinigtes OP-Besteck, zeigt, welche Auswirkungen die Wahl der Aufbereitungsmethode für Patientensicherheit und Öffentlichkeit haben kann. Hygienevorschriften stehen im öffentlichen Fokus, da nicht ordnungsgemäß aufbereitete Instrumente zur Verbreitung von Infektionskrankheitserregern führen können.

Auch in der zahnärztlichen Praxis ist Hygiene eine wichtige und komplexe Thematik. Es existieren klare gesetzliche Regelwerke, die ein validiertes Aufbereitungsverfahren der zahntechnischen Instrumente fordern. Die Überprüfung dieses Aufbereitungsverfahren findet  in den einzelnen Bundesländern allerdings unterschiedliche Bedeutung. Mithin gibt es Länder, die ein solches zwingend vorgeben und auch in den Praxen durch entsprechende Praxisbegehungen überprüfen. Andere Länder führen keine oder nur sporadische Begehungen durch und achten nicht auf die Einhaltung oben benannter Vorschriften.

Ein wichtiges Kriterium für die Auswahl des aufbereitenden Verfahrens stellen die Kosten der jeweiligen Alternative dar. Es wird nicht selten, aufgrund der hohen Anschaffungskosten für ein technisches Gerät, die manuelle Aufbereitung der maschinellen vorgezogen.

Wenn einem entsprechenden Aufbereitungsverfahren ein wirtschaftlicher Vorteil nachgewiesen werden kann, ist es denkbar, Praxen davon überzeugen, ein solches Verfahren zu installieren.

Die Zielsetzung

Eine Masterarbeit wurde mit der Zielsetzung durchgeführt, anhand der Einflussgrößen Kosten, Zeit und Qualität diesen Nachweis für die Vorteilhaftigkeit zu erbringen.

In der Saalepraxis Jena sollte die Hygienemaßnahme identifiziert werden,

  • die durchschnittlich die geringsten Gesamtkosten verursacht,
  • die den kürzesten Zeitwert bei der Instrumentenaufbereitung aufweist und
  • die den Anforderungen eines validierten Verfahrens genügt und damit die Patientensicherheit und den Selbstschutz gewährleistet.

Die Untersuchung wurde so gestaltet, dass für beide Aufbereitungsmaßnahmen eine Zeitmessung der jeweiligen Vorgänge mit anschließender Auswertung erfolgte. Mit der zeitlichen Differenz geht letztlich auch ein Unterschied in der Kostenstruktur einher. Im Nachgang zu den Zeitstudien wurden alle für die Entscheidung relevanten Kosten einschließlich ihrer Herleitung beschrieben und auf deren Basis der Kosten- und damit Verfahrensvergleich durchgeführt.

Das Ergebnis

Der Zeit- und Kostenvergleich konnte darlegen, dass bei unterstellter 10-jähriger Nutzung und einer jährlichen Aufbereitungsauslastung von mindestens 1.675 Hand- und Winkelstücken der DAC Universal die günstigere Alternative ist.

Diese für die medizinische Praxis wichtigen Ergebnisse wurden durch die spezielle Zeitstudientechnik effizient ermittelt. Die Auswertung in der Software ORTIMzeit konnte dann nach Übergabe der Videodateien in den Laboren von dmc-ortim erfolgen. Hier wurden die Messpunkte sicher und nachvollziehbar in die Videodateien eingebracht.

Mit dem eingesetzten Verfahren wurden zwei Effekte erreicht:

  1. Erstens liegen sichere und jederzeit nachvollziehbare Messdaten vor. Der jeweilige Vorgang kann bei Bedarf auch als Videosequenz wiedergegeben werden.
  2. Zweitens wurde das Messergebnis mit einem verhältnismäßig geringen Analyseaufwand erzielt.

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